Anlässlich der sich derzeit konkretisierenden Schaffung der rechtlichen Basis für die gesetzliche Absicherung der Netzneutralität in den USA durch die Regulierungsbehörde FCC habe ich heute die die Bundesregierung noch einmal aufgefordert, ihre bisherige Blockadehaltung endlich zu beenden.

Die Frage, wie man die Netzneutralität sichert, ist eine der Schlüsselfragen der digitalen Gesellschaftspolitik. Seit Jahren weigern sich die Bundesregierungen unter Angela Merkel, die gleichberechtigte Übertragung von Daten im Internet gesetzlich abzusichern. Der bislang von der Bundesregierung verfolgter Laissez-Faire-Ansatz ist, das hat nicht nur die Diskussion um die Datendrosselung der Telekom eindrücklich gezeigt, krachend gescheitert.

Das Prinzip der Netzneutralität war Garant der bisherigen, demokratischen Entwicklung des Internet und ist elementar für dessen Zukunft. Während US-Präsident Obama dies erkannt hat, verdealt die Bundesregierung die Netzneutralität gegen Zusicherungen zum jahrelang verschlafenen Breitbandausbau – zu Lasten der Verbraucherinnen und Verbraucher.

Statt endlich eine effektive gesetzliche Regelung vorzulegen und ein „Zwei-Klassen-Internet“ zu verhindern, will die Bundesregierung Überholspuren im Netz schaffen und sogenannte „Managed Services“ legitimieren. Die Gretchenfrage, wie eine Priorisierung von Daten nicht automatisch mit einer Diskriminierung anderer einhergehen kann, wird von der Bundesregierung bis heute nicht beantwortet.

Die Bundesregierung muss ihre Blockadehaltung endlich aufgeben. Sie muss eine eindeutige gesetzliche Regelung ohne Schlupflöcher vorlegen, die die gleichberechtigte Versorgung mit einem offenen und freien Internet als fundamentale Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe effektiv sichert. Konkrete Gesetzesinitiativen liegen seit Jahren vor.

Hier eine Übersicht unserer bisherigen, vielfältigen Aktivitäten zur Sicherung der Netzneutralität.

Tags

Comments are closed

Archive