Es kann – meiner Meinung nach – nicht oft genug erwähnt werden, dass Bremen deutschlandweit Vorreiter in Sachen Open Government ist. Das Informationsfreiheitsgesetz hat in der Bremer Verwaltung zu einer mittleren Kulturrevolution geführt, die ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hat. Entsprechend selbstbewusst tritt die grüne Finanzsenatorin Karoline Linnert auf: Auf der jährlichen E-Goverment-Konferenz “in medias res” stellte sie die Bremer Empfehlung zu Open Government Data vor. Das Papier ist eine Antwort auf die Dresdner Vereinbarung, die eine bundesweit einheitliche Open-Data-Plattform bis 2013 in Aussicht stellt. Die Bremer zogen Schlüsse aus ihren bisherigen Erfahrungen mit der seit 2006 bestehenden proaktiven Veröffentlichung und gaben Empfehlungen ab, wie sich Open Goverment sinnvoll gestalten lässt:

  1. Bestehende Informationsfreiheitsgesetze nutzen und ausbauen
  2. Organisatorische Veränderungsschritte für den Kulturwandel in der Verwaltung entwickeln
  3. Nutzungsfreundliche Erschließung voranstellen
  4. Technische Standardisierung als Voraussetzungen für eine breite Umsetzung sicherstellen
  5. Differenzierte Kostenregelungen schaffen
  6. Maschinenlesbarkeit realistisch umsetzen
  7. Standardisierte Regelungen für lizenzfreie Veröffentlichungen verwenden
  8. Zentrale Plattformen dezentral speisen
  9. Eine neue Infrastruktur planen

Auf der E-Government-Konferenz fand neben der Bremer Empfehlung auch ein breites Spektrum anderer Themen rund um “IT und Verwaltung” Platz – in sechs Fachforen wurden vom neuen Personalausweis über De-Mail bis Cloud Computing diskutiert. Die Folien der Vorträge können hier heruntergeladen werden.

Sabrina Gehder ist Mitglied der LAG Medien Bremen und bloggt unter plenarphonetik.de

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